Staub, der bleibt – Notizen zu einer unterschätzten Baustellenrealität
Es staubt immer. Egal ob Rohbau, Sanierung oder Rückbau – sobald Material auf Material trifft, liegt etwas in der Luft, das nicht nur unsichtbar, sondern auch unterschätzt ist. Meistens stört es erst, wenn jemand hustet. Oder wenn sich die Beschwerde aus der Nachbarschaft auf dem Tisch des Bauleiters stapelt.
Dabei gäbe es längst Mittel und Wege: Absauganlagen, Sprühnebeltechnik, geschlossene Schleifgeräte. Die Technik ist da. Die Realität sieht oft anders aus.
Denn auf der Baustelle zählt das, was funktioniert – schnell, unkompliziert, mit wenig Reibung. Staubarmes Arbeiten wirkt da manchmal wie ein gut gemeinter Vorschlag aus der Verwaltungsetage: sinnvoll, aber schwer vermittelbar zwischen Hektik, Kosten und Termindruck.
Und trotzdem: Wer hinsieht, merkt schnell, dass Staub mehr ist als ein bisschen Schmutz. Er entscheidet mit über Gesundheit, Stimmung und Akzeptanz. Wer ihn reduziert, schafft nicht nur bessere Luft, sondern ein besseres Arbeiten – für alle, die täglich auf der Baustelle stehen. Ganz ohne Heldentum, einfach mit Haltung.