Inmitten der globalen Anstrengungen zur Eindämmung des Klimawandels rückt die Dekarbonisierung in den Fokus. Insbesondere mit Blick auf die ambitionierten Klimaziele für das Jahr 2045. Die Baubranche spielt eine Schlüsselrolle bei der Erreichung sowohl nationaler als auch internationaler Klimaziele. Experten unterstreichen die Notwendigkeit, den gesamten Bauprozess – von der Planung über die Umsetzung bis zur Nutzung von Gebäuden – zu überdenken und umweltfreundliche Praktiken zu integrieren. Die Baulogistik ist dabei stets involviert und hat einen bedeutenden Anteil an den Reduktionszielen beizutragen.
Revitalisierung und Gebäudesanierung
Die Revitalisierung im Bestand durch Modernisierung oder Aufwertung eines Gebäudes rückt weiter in den Fokus, mit dem Ziel, seine Nutzungsdauer zu verlängern, die Funktionalität zu verbessern und oft auch seine ästhetischen oder architektonischen Qualitäten zu steigern. Dies umfasst nicht nur die Integration modernster Technologien für energieeffizientes Bauen, sondern auch der Einbezug von emissionsarmen Baustoffen.
Nachhaltige Baustoffe und Kreislaufwirtschaft
Die Baubranche fokussiert sich verstärkt auf nachhaltige und emissionsarme Baumaterialien. Dabei spielt der Übergang zur Kreislaufwirtschaft und ein erhöhter Anteil von Recyclingmaterialien eine wichtige Rolle. Dies schließt die Reduzierung von Abfall und eine effiziente Wiederverwendung von Baumaterialien ein.
Erneuerbare Energien im Bauprozess
In Deutschland steigt der Anteil an Strom aus nachhaltigen Energiequellen wie Solar- und Windenergie kontinuierlich. Auch im Baubereich steht die Förderung erneuerbarer Energien im Fokus der Bemühungen. Diese Entwicklung zeigt sich nicht nur im Betrieb von Gebäuden, sondern auch bereits in der Herstellungsphase. Besonders deutlich wird dies in der Stromversorgung von Baustellen, wo erneuerbare Energien vermehrt durch Ökostrom zur Verfügung stehen und in den Baustromverteilern genutzt werden.
Digitalisierung und Bauprozessoptimierung
Die Digitalisierung wird als entscheidender Faktor für effiziente Bauprozesse angesehen. Building Information Modeling (BIM) wird zunehmend eingesetzt, da es die digitale Erfassung, Verwaltung und gemeinsame Nutzung in einem zentralen Modell ermöglicht. Im Bauprozesses nimmt die Digitalisierung der Logistikprozesse insbesondere der Antransport zur Baustelle, dem Abtransport von der Baustelle sowie die Medienversorgung zuerst die Funktion der Dokumentation an und entwickelt sich dann weiter zur Optimierung. Durch dieses Monitoring wird das übergeordnete Ziel verfolgt, die Emissionen zu reduzieren.
Zusammenarbeit und Wissensaustausch
Um auf zukünftige Entwicklungen flexibel reagieren zu können, ist es entscheidend, die Lieferkettenbeziehung zu stärken. Durch die umfassende Wirkung der Baulogistik können alle am Bau Beteiligten frühzeitig in die Nachhaltigkeitsanforderungen integriert werden. Dadurch haben sie die Möglichkeit, geeignete Prozesse zu entwickeln, ohne die Anforderungen als Hindernisse zu empfinden. Dies bildet die Grundlage für eine effiziente Baustellenlogistik mit weitreichenden Auswirkungen.
Durch die steigende Komplexität ist eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten des Bauprozesses entscheidend, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dies umfasst nicht nur Architekten, Bauingenieure und Bauunternehmen, sondern auch Materiallieferanten und Endnutzer. Durch den Austausch von Wissen und Best Practices können innovative Lösungen effektiver umgesetzt und die Akzeptanz von nachhaltigen Baupraktiken erhöht werden. Der Dialog zwischen Forschungseinrichtungen und der Baubranche fördert die Entwicklung und Implementierung neuer Technologien und Methoden, die zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen. Darüber hinaus ist die Sensibilisierung und Ausbildung der Fachkräfte im Bauwesen über die Bedeutung und Anwendung von nachhaltigen Techniken und Materialien von großer Bedeutung.