Dieser Beitrag beleuchtet die Notwendigkeit, durch vertraglich verankerte Berichtspflichten klare und verbindliche Anreize für Nachhaltigkeitsberichte zu schaffen. Gewerke sollen regelmäßig (etwa monatlich oder quartalsweise) wesentliche Kennzahlen wie Energieverbrauch und Abfallmengen erfassen und melden. Dabei sollten präzise Anweisungen zur Berichterstattung — ob per E-Mail oder durch das Hochladen von Nachweisen auf eine festgelegte Plattform — Protokoll oder Excelsheet — vertraglich geregelt werden. Der Aufwand kann in die Preisgestaltung der Gewerke einfließen. Zusätzlich zur vertraglichen Verpflichtung können motivierende Maßnahmen wie Leaderboards oder Rankings Transparenz und Engagement fördern.
Die Einführung solcher Berichtsstandards sollte zunächst auf Hauptgewerke und zentrale Bereiche konzentrieren, um die bedeutendsten Effekte im Bauablauf zu erfassen und messbare Nachhaltigkeitsergebnisse zu erzielen. Wesentlich ist hierbei die Identifikation geeigneter Ansprechpartner auf der Seite der Nachunternehmer — Personen, die die Anforderungen verstehen und effizient Daten beschaffen können. Ein klarer Fokus auf solche Schlüsselpersonen erhöht die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Berichterstattung erheblich.
Eine frühzeitige und präzise Kommunikation der Berichtspflichten ist essenziell. Die Anforderungen sollten den Gewerken idealerweise bereits bei Vertragsabschluss mitgeteilt werden, damit diese ausreichend Zeit haben, sich auf die Berichtspflichten einzustellen. Schulungen können die Gewerke dabei unterstützen, indem sie die Bedeutung und Nutzung der erfassten Daten verdeutlichen, die Berichtsstruktur erläutern und die Handhabung der Reporting-Plattformen vermitteln. Ein fester Ansprechpartner wie z.B. ein Nachhaltigkeitskoordinator oder ein geschulter Logistikkoordinator für Rückfragen erleichtert den Gewerken die Umsetzung und klärt etwaige Unsicherheiten. Terminerinnerungen und Nachverfolgungen tragen zusätzlich dazu bei, Verzögerungen zu vermeiden und die kontinuierliche Einhaltung der Berichterstattung sicherzustellen.
Darüber hinaus sind klare Benchmarks und Zielvorgaben notwendig, um Fortschritte messbar zu machen. Zum Beispiel kann das Ziel, den Deponieabfallanteil auf maximal 5 % zu reduzieren, wertvolle Orientierung bieten und den Erfolg der Maßnahmen greifbar machen. Benchmark-Daten und Beispiel-KPIs schaffen eine klare Orientierung, die an spezifische Anforderungen und Kontexte angepasst werden kann. Dies erhöht die Verbindlichkeit der Nachhaltigkeitsziele und fördert die Transparenz – idealerweise mit minimalen Zusatzkosten, sodass die Umsetzung möglichst kostenneutral oder sogar positiv gestaltet werden kann.
Mit diesem strukturierten Ansatz werden eine verbindliche Kommunikation mit den Gewerken, Anreize für eine durchgehende Berichterstattung und eine gezielte Unterstützung durch Schulungen und Benchmarks sichergestellt.